Die Vorgeschichte der Vergessenen Träume verblasst allmählich; es
reicht vollkommen aus, einfach zu wissen, dass Paul E. Pop, sein
Freund Andreas Gottwald, dessen Vater Jiři, sowie der Kanadier Charlie
Stokes in einer anderen Welt gelandet sind: Auf einem fremden,
scheinbar extrem dünn besiedelten Planeten, auf dem allerdings wohl
die selben physikalischen Gesetze gelten wie bei uns. Auf den ersten
Blick hatte diese Welt sogar etwas fast Paradiesisches. Wochenlang
erkundeten die vier Abenteurer ein scheinbar unberührtes Flusstal, mit
einer anheimelnden Vegetation, die genug essbare Wurzeln und Früchte
abwarf; mit einem dichten Schilfbestand, aus den man Hütten, Dächer
und andere nützliche Dinge basteln konnte; mit einem reichen Vorkommen
an Feuerstein, aus dem mit Charlies profundem Pfadfinderwissen die
ersten brauchbaren Werkzeuge entstanden.
Aber die Begeisterung von Paul, Jiři, Andreas und Charlie hielt sich
eben doch in Grenzen, denn sie waren nicht gerade freiwillig auf
diesem Planeten gelandet - und sie hatten vorläufig nicht die leiseste
Ahnung, wie (oder ob) sie zurückkehren konnten. In mühevoller Arbeit
entstand deshalb die Weiter Weg - ein großes, nicht gerade schönes
Floß, mit dem sie mehr von dieser Welt erkunden wollten. Und zumindest
in einer Hinsicht wurde die Mühe - nach gut einer Woche Fahrt -
belohnt: Die vier Robin-Söhne entdeckten am Flussufer die ersten
Spuren einer Besiedlung. Die hohen, steinernen Signaltürme allerdings
waren schon vor geraumer Zeit verlassen worden; die ehemalige Straße,
die die Türme verband, war bereits von hohen Bäumen und Sträuchern
überwuchert.
Zu Fuß wandten sie sich flussaufwärts, und schon nach einem Tag
energischen Marsch erreichten sie das Dorf der Haniwa - eine harmlose
Gemeinschaft von Bauern und Fischern, die sich an einer ruhigen,
abgelegenen Flussgabelung niedergelassen hatte. Die vier Besucher
wurden freundlich, aber distanziert aufgenommen und in einer
leerstehenden Hütte einquartiert. Ziemlich schnell mussten sie jedoch
feststellen, dass dieses Dorf - oder vielmehr seine Bewohner - sie vor
ein neues Rätsel stellten. Als Kinder entwickelten sich die Haniwa
noch vollkommen normal: Sie waren wissbegierig, abenteuerlustig und
quicklebendig. Mit dem Alter von zwölf, dreizehn Jahren jedoch setzte
eine Veränderung ein: Die jugendlichen und erwachsenen Bewohner des
Ortes wirkten vollkommen apathisch, desinteressiert und gleichgültig.
Schuld daran - so behaupteten die Kinder - seien die Arapi-Iwa, die
vor einigen Jahrzehnten aufgetaucht waren. Wer oder was diese
“Arapi-Iwa” allerdings waren, konnten Paul und seine
Begleiter vorläufig nicht herausfinden, solange sie nicht die Sprache
ihrer Gastgeber erlernt hatten.