Jilawa - “Heimat der Menschen” - nennen die Haniwa ihren
erstaunlich kleinen Planeten, der irgendwo, in der Nachbarschaft
unseres Systems um eine Goldgelbe Sonne kreist. In komischen
Dimensionen gar nicht all zu weit entfernt - vielleicht zehn oder
zwanzig Lichtjahre, aber für Paul E. Pop und seine drei Begleiter
natürlich viel zu weit, um auf normalem Wege zurückzukehren. Vom Bau
interstellarer Raumschiffe sind die Einwohner dieser Welt auch noch
etliche Jahrhunderte entfernt: Sie beherrschen gerade eben die
Verarbeitung von Metallen - und selbst dieses Wissen ist in Gefahr,
denn wenigstens ein Teil der Jiliwa-Bewohner ist gerade dabei, in die
dunkelste Steinzeit zurück zu kehren.
Seit 50, 70 oder hundert Jahren geht es rasant bergab mit der Kultur
und dem Leben der Haniwa-Völker: Sobald sie ihre Kindheit hinter sich
gelassen haben, verwandelt sich diese Menschen in phantasielose,
desinteressierte Wesen, die nur noch maschinenartig ihrer Arbeit
nachgehen. Alte Errungenschaften ihrer Kultur gehen dabei Stück für
Stück verloren: Für Musik, Bücher und Kunst haben die erwachsenen
Haniwa kein Verständnis, und wenn diese Entwicklung anhält, werden
selbst so einfache Dinge wie das Rad bald verschwinden.
Für Paul, den Kanadier Charlie Stokes sowie für Andreas und Jiři
Gottwald sind diese Menschen jedenfalls keine große Hilfe. Ein
unausgegorenes wissenschaftliches Experiment hatte die vier in diese
fremde Welt geschleudert, und sie dachten gar nicht daran, die
Hoffnung auf eine Rückkehr in ihre Heimat aufzugeben. Mit einem
großen, wackligen Floß bereisten sie den dünnbesiedelten und
stagnierenden Planeten, und sie mussten bald erkennen, dass ihnen
womöglich das gleiche Schicksal drohte, wie den Haniwa.
Unsichtbare Wesenheiten - die Apari-Iwa - stahlen den Erwachsenen
Nachts ihre Träume. Innerhalb von wenigen Jahren verwandelten sich
neugierige, unternehmungslustige Kinder in abgestumpfte Männer und
Frauen, die für nichts mehr Interesse aufbrachten. Paul und seine
Begleiter hatten längst bemerkt, dass auch sie selbst ungewöhnlich
intensiv und lebendig träumten - und nach jeder dieser Traumnächte
hatten sie einen Teil ihrer eigenen Vergangenheit verloren.
Die einzigen, die sich vor den seltsamen Parasiten zu schützen
wussten, waren die Laba-Milawi, die Traum-Hüter. Einen von dieser
geheimnisvollen Kaste glaubten die vier Abenteurer auf Isra aufgespürt
zu haben - einer der Inseln der Blumentürme, die sie nach einer wilden
und gefährlichen Reise über das Meer erreicht hatten. Der alte Ihap
lebte mit einem Dutzend Jugendlicher in einem verlassenen Dorf, und
sie alle schienen nicht unter dem verheerenden Einfluss der
Traumräuber zu leiden. Aber das war nicht das einzige Rätsel auf der
Isra-Insel.