Irgend was ist faul - nicht im “Staate Dänemark”,
sondern auf der verschlafenen Karibik-Insel St. Vincent, wo ein
kleiner Trupp der 'University of Scotland' eine archäologische
Sensation freigelegt hatte: Die Studenten - unter der Leitung des
jungen und zwielichtigen Spencer Willcox - hatten einen Maya-Tempel
entdeckt; mehr als 3000 Kilometer vom alten Kernland dieses Volkes
entfernt und offenbar errichtet, nachdem die Spanier Mittelamerika
eingenommen hatten.
Eine kleine Gruppe des alten Volkes - so lautete die anfangs
plausibel klingende Erklärung - hatte sich abgesetzt, während ihr Land
von den Europäern erobert wurde. Aber je mehr die Studenten die
Grabungsstätte erforschten, desto größer wurden die Ungereimtheiten.
Zum Beispiel schienen die Maya einen Teil ihrer Baumaterialien auf
ihrer weiten Reise mitgebracht zu haben - was angesichts ihrer
kleinen, einfachen Boote fast unmöglich erscheint. Seltsam auch, dass
im 16. oder 17. Jahrhundert überhaupt noch einmal ein einsamer Tempel
entstehen konnte, denn die große Bau- und Blütezeit des
geheimnisvollen Volkes war bereits spätestens im 13. Jahrhundert
beendet gewesen. Und dann war da noch die Frage, wer dieses ominöse
Bauwerk auf St. Vincent eigentlich wirklich entdeckt hatte: Schon
während ihrer Grabungen entdeckten die schottischen Studenten
Anzeichen, dass der Tempel bereits ein paar Jahre zuvor entdeckt
worden sein musste. Und als schließlich der Zugang in die versteckte
innere Kammer freigelegt worden war, gab es keinen Zweifel mehr: In
einer unterirdischen Säulenhalle entdeckten sie die sterblichen
Überreste eines Europäers oder Amerikaners, der offensichtlich
ermordet worden war.
Vieles deutete darauf hin, dass der Expeditionsleiter Spencer Willcox
mehr über dieses Verbrechen wusste. Aber der Sohn des 28. Duke of
Stirling hüllte sich in Schweigen; erst recht, nachdem er von seinen
Kommilitonen - und vor allem von Paul E. Pop und Rita Stefanidis
“entmachtet” worden war. Er hatte sich in seiner oft
grausamen, eitlen und diktatorischen Art diese Expedition zu leiten,
einfach zu viel erlaubt, und unsere beiden Helden, die als unabhängige
Augenzeugen nach St. Vincent gereist waren, wollten sich Spencers
Dreistigkeiten einfach nicht mehr bieten lassen. Damit standen Paul
und Rita im Mittelpunkt der Ereignisse: Sie wollten - zusammen mit den
etwa 25 Studenten des Dschungelcamps - die Wahrheit über die seltsame
Tempelanlage und den düsteren Mord herausfinden. Und ihre ersten
Nachforschungen führten sie recht schnell zu einer kleinen Expedition,
die 1997 auf die Karibikinsel geführt hatte. Einer der damaligen
Teilnehmer war vermutlich Spencer Willcox gewesen.