Um ein Haar wäre George Lynch - ein karibischer Geschäftsmann - vor
zehn Jahren genau so im Knast gelandet, wie seine Kumpane, die im Old
Pirate's Inn auf Tobago einen lukrativen Umschlagplatz für
Schmuggelwaren aller Art betrieben hatten. Paul E. Pop und Rita
Stefanidis hatten damals die alte Strandkneipe übernommen und die
ganze Gang auffliegen lassen. George Lynch allerdings war entkommen,
hatte sich nach Mittelamerika abgesetzt, und war ein paar Jahre lang
damit beschäftigt gewesen, sein kriminelles Imperium neu aufzubauen.
Erst im letzten Sommer war er wieder so fest im Sattel, dass er seine
lang gehegten Rachepläne verwirklichen konnte. Paul und Rita sollten
ruiniert werden - genau so, wie sie ihn aus dem Geschäft geworfen
hatten. Allerdings wollte Lynch dabei jedes Risiko vermeiden: Er blieb
im Hintergrund, ließ seine Beziehungen spielen, und hatte es fast
geschafft, unsere Helden um ihre - überlebens-notwendige -
Schanklizenz zu bringen; er hätte vemutlich sogar dafür sorgen können,
dass man den Beiden die Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung für die
Inselrepublik von Trinidad & Tobago entzogen hätte.
Aber Paul und Rita - sowie ihre Freunde und Teilhaber Ophelia, Marco
und Nuts - hatten sich gewehrt; recht erfolgreich sogar, und damit
hatte sich Lynch zu einem weiteren, weniger gut vorbereiteten Schlag
hinreißen lassen. Als Pauls Mutter und seine Tante Margarethe von
einem Weihnachtsbesuch in der Karibik zurückkehren wollten, hatte er
die beiden Ladies entführen lassen - sehr zivilisiert übrigens, denn
die beiden hatten allen Ernstes geglaubt, bei einem Preisausschreiben
gewonnen zu haben: eine Woche Aufenthalt, in einem kleinen Luxus-
Hotel, auf einer abgelegenen Insel, auf der zufällig die Telefone
nicht funktionierten. Mit diesem Schachzug hatte Lynch gehofft, Paul
dazu zu zwingen, die wohlbekannte Strandkneipe einer japanischen
Investorengruppe zu überschreiben. Aber noch einmal konnten unsere
Helden ihren Kopf aus der Schlinge ziehen und die Freilassung der
beiden Damen erreichen.
Damit musste Lynch seine Deckung aufgeben und persönlich in
Erscheinung treten. Dieses mal wurden Paul und Nuts gekidnapt - und
wurden ebenfalls auf eine der paradiesischen Grenadinen-Inseln
verschleppt - allerdings nicht in ein komfortables Resort, sondern in
einem stinkenden, brütend-heißen Schuppen, aus dem es kein Entkommen
gab. Am Ende des letzten Kapitels endlich standen sie sich gegenüber:
Unser “Mann aus dem Jenseits” und der kalt lächelnde
Drahtzieher der ganzen Affäre, und George Lynch war siegesgewiss.
Dieses mal - so meinte er - würde niemand unserem Helden helfen
können.