Neun Jahre lang ging's gut mit dem Old Pirate's Inn - für Paul E.
Pop, Rita Stefanidis, Ophelia, Marco und Nuts. Die Schulden für die
lauschige Strandkneipe auf Tobago waren abbezahlt und der Laden hatte
sich zu einem Geheimtipp entwickelt, der in den fünf Monaten der
touristischen Saison genug Geld einbrachte, um unsere fünf Helden über
die Runden zu bringen.
Im letzten Herbst allerdings ging's plötzlich heftig an die Substanz.
Die Regierung von Trinidad und Tobago hatte ein Gesetz auf den Weg
gebracht, das eine völlig neue Lizenz für den Ausschank alkoholischer
Getränke vorsah. Im Prinzip kein Problem, selbst wenn die Kosten
erheblich höher liegen sollten, als die alten Gebühren. Nur: Unsere
fünf Abenteurer erhielten diese neue Lizenz einfach nicht, und das lag
ausnahmsweise mal nicht an der notorisch holprigen und umständlichen
Bürokratie der karibischen Inseln. Jemand anders hatte daran gedreht;
jemand, der viel Geld und Energie investiert hatte, um das Old
Pirate's Inn in den Ruin zu treiben. Denn eins war klar: Wenn es - vom
ersten Januar an - kein Bier, keinen Rum und keine Cocktails mehr in
der Piratenbar geben würde, wäre der Laden innerhalb kürzester Zeit
ruiniert. Und wenn das nicht reichen sollte, um der Strandkneipe
“abzuservieren” - dann lag bereits ein “Plan
B” in der Schublade: Man könnte Paul und Rita - ohne viel
Aufwand - die Arbeitsgenehmigungen entziehen - sie waren schließlich
Ausländer, in einem kleinen Land mit einer notorisch hohen
Arbeitslosenquote.
Aber so ganz ohne Gegenwehr wollten sich unsere Helden natürlich
nicht geschlagen geben: Auch wenn sie vorerst nicht wussten, wer
eigentlich hinter diesem Anschlag auf ihre Existentz steckte, setzten
sie alle Hebel in Bewegung, um sich die Schank-Lizenz doch noch zu
sichern. Am Ende des letzten Kapitels blieben ihnen noch zehn Tage, um
sich mit Eingaben, juristischem Druck und mühsamer Detektivarbeit zu
wehren. Erschwert wurden ihre Anstrengungen allerdings durch zwei
unerwartete plötzliche Gäste in Charlotteville. Pauls Tante Margarethe
war zu einem ihrer berüchtigten Überaschungsbesuche aufgetaucht - im
Schlepptau Pauls Mutter, die ihren Sohn in den letzten zehn Jahren nur
ein einziges mal gesehen hatte. Neben allem anderen Stress gab es da
einiges aufzuarbeiten, für den “Mann aus dem Jenseits” -
und natürlich hatten die beiden Ladies schnell heraus gefunden, in
welcher einer Krise Paul und seine Freunde steckten. Und nun wollten
sie “helfen”, was unser Held wiederum um jeden Preis
verhindern wollte. Tante Margarethes Einmischungen jedenfalls hatten
bislang immer ziemlich unerwartete und meist unerwünschte
Nebenwirkungen. Unser Held hatte jedenfalls alle Hände voll zu tun -
in den Krisentagen des Old Pirate's Inn.