Die Versuchung für die Mitglieder der Auriga-Gruppe war sicherlich schon immer groß gewesen. Da saß dieser verschwiegene Geheimbund schon seit ur-grauen Zeiten auf dem gewaltigen Fundus von einem machtvollen Wissen und hatte sich doch selbst verpflichtet, nichts davon preiszugeben, sondern brav abzuwarten, bis die Menschheit selber die Rätsel von Raum und Zeit lösen würde. Schon etlichen Auriga-Chefs muss es in den Fingern gekribbelt haben, dieses Wissen einzusetzen, um Not zu lindern, um Kriege zu beenden oder einfach nur, um die Evolution ein kleines Stück voranzutrieben. Aber nur ganz selten wurde eines der Geheimnisse preisgegeben, denn die Kenntnisse der Aurigianer konnten in den falschen Händen leicht missbraucht werden.
Und genau das hatte Saverio Cuffaro vor, der jüngste Anführer der Bruderschaft. Er sah sich bereits als auserwählten Führer einer neuen, besseren Welt und hatte bereits alle internen Widersacher ausmanövriert. In einem Handstreich hatte er die meisten alten Aurigianer ausgetauscht und wollte nun der Welt einen Beweis seiner Macht liefern. Vermutlich wollte er eines der unsichtbaren Tore der Globalen Rutschbahn zum Einsturz bringen und damit eine Naturkatastrophe von ungeahnten Ausmaßen verursachen. Aber bis dahin musste Cuffaro noch ein paar lästige Widersacher kaltstellen: Seine beiden Vorgänger Jacques Flostre und Asari Hosoni hatten sich zusammen getan, um ihm das Handwerk zu legen. Und der größte Fehler des Italieners war, dass er diese beiden - und ihre Verbündeten - selbstherrlich unterschätzt hatte.
Der kleine Trupp der “Alten Garde” - zu dem auch unser Held Paul E. Pop gehörte - hatte es bereits geschafft, Cuffaros gut versteckten Stützpunkt ausfindig zu machen. Und genau dahin waren sie nun unterwegs: Flostre und seine Ex-Kollegen Carlos Alomar und Professor Thalassos nutzten das Reisesystem der Globalen Rutschbahn, um nach Sulawesi zu gelangen. Paul und die eigenwillige Japanerin Asari waren in einem ausgemusterten russischen Kampfflugzeug nach Südost-Asien unterwegs - der “Mann aus dem Jenseits” allerdings mit reichlich gespaltenen Gefühlen, denn er teilte nicht die Zuversicht seiner Mitstreiter. Cuffaro - so vermutete unser Held - würde sein Hauptquartier gründlich gegen unerwünschte Eindringlinge gesichert haben. Dank der ungewöhnlichen Kenntnisse der Auriga-Gruppe standen ihm fast unbegrenzte Geldmittel zur Verfügung. Und schon mehrfach hatte der Italiener bewiesen, dass er keinerlei Skrupel kannte, wenn es um die Umsetzung seines großen Traums ging. Im Grunde genommen, so meinte Paul, befanden sie sich gerade - buchstäblich - auf einem Himmelfahrts-Kommando.