Edel sei der Mensch, hilfreich und gut - zumindest wenn er eins der
auserwählten zwölf Mitglieder der Auriga-Gruppe ist. So hatte
jedenfalls Paul E. Pop diesen uralten Geheimbund in den letzten 15
Jahren erlebt: Ein Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, das
alte und oft erstaunliche Wissen der frühesten menschlichen
Zivilisationen zu retten und zu bewahren - so lange, bis diese alten
Erkenntnisse wieder gebraucht würden. Seit wenigstens 2000 Jahren
werden die alten Geheimnisse von Generation zu Generation
weitergegeben. Berühmte Wissenschaftler, Künstler und Abenteurer
gehörten zu der selbstlosen Vereinigung der “Wissenden”.
Nun allerdings ist “Schluss mit lustig”.
Vor zwei Jahren war Proffessore Saverio Cuffaro in den erlauchten
Zirkel der Zwölf aufgerückt, ein ambitionierter und vergleichsweise
junger Anthropologe, der die Auriga-Gruppe zu neuer Größe und neuem
Glanz bringen wollte. Anfangs wurde er bei seiner energischen
Erneuerung kräftig bestärkt; altgediente Mitglieder traten freiwillig
zurück, um Platz zu machen, für frischen Wind und eine neue
Generation. Und als man bemerkte, dass Cuffaros Kurs geradewegs in die
finsterste Vergangenheit führte, war es bereits zu spät: Der
“neue Besen” hatte sich seine eigene Hausmacht geschaffen,
und kehrte nun hinaus, wer sich ihm in den Weg stellte. Schluss mit
der pesudodemokratischen Schönwetter-Politik, war Cuffaros Motto.
Wissen ist Macht, und Macht verschenkt man nicht.
Für die Alt-Aurigianer brachen harte Zeiten an; selbst der
langgediente schwedische Physiker Dr. Hallström musste feststellen,
dass sein Stuhl wackelte und dass sein neuer Chef nicht davor
zurückschreckte, die eigenen Kollegen zu bespitzeln, zu manipulieren
und hinterrücks von wichtigen Entscheidungen auszuschließen. Eine
dieser Entscheidungen traf unseren Helden Paul E. Pop. Der Mann aus
dem Jenseits war zwar nie ein offizielles Miglied von Auriga gewesen,
aber er hatte einiges von den Geheimnissen und Wundern dieses Zirkels
erfahren, und Jacques Flostre, ein früherer Chef dieser Gruppe, hatte
überhaupt nichts dagegen gehabt, dass Paul uns immer wieder von diesen
Ereignissen berichtet hatte.
Cuffaro dagegen sah das ganz anders, und um weiteren Schaden
abzuwenden, hatte er beschlossen Paul zu ruinieren, ihn lächerlich zu
machen, seine Reiseberichte als die Hirngespinste einer gestörten
Persönlichkeit erscheinen zu lassen. Es gab nur noch einen, der
Cuffaros größenwahnsinnige Raserei stoppen konnte - und das war eben
besagter Professor Flostre. Mit vielen Umwegen gelang es unseren
Helden, Kontakt zu ihrem alten Freund aufzunehmen, und Mitte Mai stand
er unversehens wieder an der alten Musicbos des Old Pirate's Inn.