Professore Salverio Cuffaro hat große Pläne mit der altehrwürdigen
Auriga-Gruppe. Wenn man schon einige der größten Geheimnisse der
Menschheit bewahrt, so meinte der italienische Anthropologe, dann
sollte man sie auch nutzen, um die Welt ein wenig besser zu machen.
Statt darauf zu warten, dass die herkömmliche Forschung von selbst
über die Mysterien von Raum und Zeit stolpert, wäre es doch viel
sinnvoller, den Wissensvorsprung zu nutzen, um Kriege zu beenden, um
Armut zu bekämpfen und um die Zerstörung der Umwelt zu verhindern.
Cuffaro jedenfalls fühlte sich berufen, die Führung zu übernehmen. Er
stand an der Spitze einer fast allmächtigen Elite, die sich lange
genug zurückgehalten hatte, die nun jedoch als weiser und
unnachgiebiger Ordnungsfaktor eingreifen sollte.
Bevor er seine Pläne verwirklichen konnte, musste er allerdings noch
ein paar kleinere Hindernisse aus dem Weg räumen - Mitwisser zum
Beispiel, die seine Rolle gefährden könnten. Dazu gehörten natürlich
diejenigen Mitglieder der Auriga-Gruppe, die er in den letzten Jahren
aus dem Amt gedrängt hatte. Dazu gehörte aber auch Paul E. Pop: Unser
Held hatte in den letzten 15 Jahren einiges vom unfassbaren Wissen der
Aurigianer kennen gelernt und immer wieder in seinen Reiseberichten
davon erzählt. Deshalb hatte der Italiener schon mal versucht, ihn in
den Ruin zu treiben, um ihn dann als ewigen Verlierer, als Traumtänzer
und Phantasten abzustempeln. Aber das war vorerst gründlich daneben
gegangen. Statt klein beizugeben hatte Paul seinen väterlichen freund
Jacques Flostre alarmiert und der hatte die alte Garde der Auriga-
Gruppe zusammengetrommelt.
Doch so leicht war Cuffaro nicht zu fassen. Er hatte seine Spuren
gründlich verwischt und war kaum mehr als ein Phantom, der der seine
Strippen im Verborgenen zog. Ein Zufall brachte Paul und seine vier
Begleiter auf die Spur der Juliette, der betagten Motoryacht, von der
aus Professor Flostre lange Zeit die Geschicke der Geheimbunds
gesteuert hatte. In einer verschwiegenen kleinen Werft an der
Westküste Sardiniens hatte Cuffaro das einstige Hauptquartier der
Auriga-Gruppe umbauen lassen, und zwar dermaßen gründlich, dass der
ansonsten stets beherrschte Flostre die Fassung verlor. Egal, was
Cuffaro sonst noch plante: Zuerst einmal musste sein einstiges Schiff
gerettet werden, bevor noch schlimmeres passierte. Widerspruch war
vollkommen zwecklos, und so tüftelten die Fünf an einem waghalsigen
Plan, um die große Motoryacht vom gut bewachten Werftgelände des Ortes
Buggero zu entführen. Ein Plan, bei dem eine Herde sardischer Schafe
eine gewichtige Rolle spielen sollte.