Es war ein ungleicher Kampf, der da im Frühsommer ausgebrochen war:
Das kleine Häuflein der alten Garde gegen den neuen Führer der Auriga-
Gruppe, Saverio Cuffaro, der fast unbegrenzte Mittel, überlegene
Techniken und vor allem “einen Auftrag” hatte. Der
italienische Anthropologe war der Meinung, eine bessere Welt
erschaffen zu müssen, und dazu war er bereit, alle Register zu ziehen,
die ihm das gewaltige Wissen des uralten Geheimbundes bot.
Jahrhunderte lang hatten sich die Aurigianer zurückgehalten, mit ihren
erstaunlichen Kenntnissen, mit denen sich - buchstäblich - Raum und
Zeit überwinden ließen. Sie wollten erst dann hilfreich eingreifen,
wenn die Menschheit soweit wäre; wenn die herkömmliche Forschung von
alleine über Wunder wie das der Globalen Rutschbahn stolpern würde.
Cuffaro dagegen hielt gar nichts von solchen Skrupeln. Er meinte, da
etwas zu besitzen, was ihn und seine Gefolgsleute zu einer mächtigen
Elite machte, deren Zeit nun gekommen wäre. Er träumte von einer neuen
Weltordnung, und nichts und niemand sollte ihn bei der Umsetzung
seiner ehrgeizigen Pläne aufhalten - schon gar nicht das armselige
Häufchen seiner Vorgänger Jacques Flostre und Asari Hosoni, die
einiges - vor allen Dingen sich selbst - in Bewegung gesetzt hatten,
um den Professore zu stoppen. Sie könnten ihm gar nicht gefährlich
werden, glaubte Cuffaro - und das war vielleicht sein größter Fehler:
In seiner selbstherrlichen Arroganz unterschätzte er seine
Widersacher, so wie er auch schon Paul E. Pop unterschätzt hatte, denn
auch der “Mann aus dem Jenseits” stand auf seiner Liste:
Unser Held wusste einfach zu viel über die Geheimnisse der Auriga-
Gruppe, und deshalb sollte er lächerlich gemacht, zu einem Traumtänzer
abgestempelt werden.
Aber der Italiener hatte sich schwer verrechnet, und er lag auch
daneben, als er Paul, Jacques Flostre und ihre Begleiter einfach
gewähren ließ, als sie die Juliette, das einstige Hauptquartier der
Aurigianer, zurück eroberten. Cuffaro glaubte, alles im Griff zu
haben. Durch eine “temporale Reflektion” konnte er jeden
Schritt der Rebellen beobachten. Aber sie hatten das Phantom bemerkt,
das ständig mithörte, wenn sie ihre Pläne schmiedeten. Und so
fütterten sie ihn beharrlich mit absurden Falsch-Informationen,
während sie insgeheim nach einem Weg suchten, den Professore über
diese Reflektion aufzuspüren. Vorläufig hatten sie keine Spur vom
wirklichen Aufenthaltsort des größenwahnsinnigen Auriga-Chefs.
Vorläufig waren sie mit der Juliette an der tunesischen Insel Djerba
vor Anker gegangen, wo Professor Flostre einen Kochkurs für seinen
kleinen Trupp inszenieren wollte.