Informationen, Vermutungen, Verdachtsmomente - gibt's mehr als genug
für den Calypso-Detektiv. Aber etwas Konkretes hatte Paul E. Pop noch
nicht in der Hand: Er recherchierte nach dem überraschenden - und
durchaus etwas rätselhaften - Tod ihres Stammgastes Bo Calliste.
Sicherlich: Der alte Herr war bereits 73 Jahre alt gewesen - aber
eigentlich hatte er sich bester Gesundheit erfreut.
Charlie Johnson - der Bürgermeister von Charlotteville - jedenfalls
glaubte nicht an eine natürliche Todesursache, vermutlich auch, weil
er das bewegte Vorleben des alten Bo besser kannte, als jeder andere
in dem kleinen karibischen Dorf. Immerhin Charlie war Bos Cousin, und
bis in die frühen Sechziger waren die beiden dicke Freunde gewesen.
Dann allerdings war da einiges vorgefallen, doch freiwillig wollte der
Bürgermeister nicht mit der ganzen Wahrheit herausrücken. Er musste
dennoch einen ganz bestimmten Verdacht haben, und deshalb gab er Paul
- und seinen Freunden vom Old Pirate's Inn - den Auftrag, sich mal ein
wenig umzuhören. Eine offizielle Ermittlung konnte es schließlich
nicht geben, solange man davon ausgehen musste, dass Bo Calliste ganz
friedlich - nach einem Herzversagen - gestorben war.
Die Ungereimtheiten waren jedoch gar nicht zu übersehen: Irgendein
Unbekannter schien Bo noch am Abend seines Todes besucht zu haben; es
gab da eine alte Familien-Fehde, die noch immer nicht aus der Welt
war. Und der freundliche Bo Calliste hatte früher einmal seine
Verbindungen zur Unterwelt gehabt, hatte sich als Schmuggler das Geld
verdient, um in den 50ern ein illegales Spielcasino auf der
Nachbarinsel zu eröffnen.
Ganz Charlotteville tuschelte schon über den geheimen Schatz, den der
spartanisch lebende, unauffällige alte Herr irgendwo versteckt haben
musste. Bos Schwester, hatte bereits ihren Sohn Cool Winie
losgeschickt, um nach dem alten Versteck zu suchen, das ihr Bruder in
den dicht bewalten Hügeln von Charlotteville angelegt hatte. Winie
allerdings hatte den Keller übersehen, der sich unter den Ruinen eines
alten Hauses verbarg. Es waren Paul und Rita, die den Eingang zu einem
engen Raum entdeckten, in dem sich der alte Bo eine altertümliche
Druckerwerksatt eingerichtet hatte. Ein Schatz allerdings war das noch
lange nicht: Die Druckerpresse gehörte eher ins Museum, und es gab
nicht den kleinsten Anhaltspunkt, was der alte Herr da in seinem
Verlies gedruckt haben mochte. Aber eins war sicher: Bücher oder
Bedienungsanleitungen waren es gewesen: Dazu war das Papier, das
unsere Helden in einem Regal fanden, viel zu edel. Und immerhin: In
den 70er und 80er Jahren hatte Bo Calliste in Port of Spain in einer
renommierten Spezialdruckerei gearbeitet, die auf Urkunden,
Schatzbriefe und andere Dokumente spezialisiert war.