Noch zwei Jahre - dann wird sich endgültig entscheiden, ob die Mission der Prometeus doch noch erfüllt werden kann. Zwei Jahre lang müssen die Triebwerke des weitläufigen Raumschiffes laufen, um die unglaubliche Reisegeschwindigkeit abzubremsen. Zwei Jahre noch bleibt es für die 120 Passagieren bei einer angespannten Ungewissheit, denn der ferne Planet, den sie ansteuern ist schon das dritte Ziel ihrer - inzwischen 26 Jahre währenden - Reise.
Wenn auch er sich als ungeeignet für eine erste menschliche Sternenkolonie erweisen sollte, könnte die Reise beendet sein, denn das riesige Schiff ist in die Jahre gekommen: Maschinen versagen, die Lager sind geplündert, und die Nahrungsmittelvorräte sind längt erschöpft; alles, was die Insassen zum Überleben brauchen, liefert das vierhundert Meter lange Habitat - ein fliegender Garten, der sie mit Obst, Gemüse und Sauerstoff versorgt.
Die Reisenden dieser technisch hochentwickelten Parallelwelt hatten damit eigentlich schon genug Probleme, aber ausgerechnet in dieser nervösen Phase begann es an Bord zu spuken. Zumindest war eine Kette unerklärlicher Ereignisse in Gang gesetzt worden - ausgelöst durch die alten magischen Zeremonien der Fidelistas, einer kleinen Gruppe, die hartnäckig den Standpunkt vertrat, dass man die ganze Expedition abbrechen und zur Erde zurückkehren sollte. Sie waren mit ihren Plänen jedoch immer wieder an der deutlichen Mehrheit der Reisenden gescheitert, und so hatten sie dann zu ganz abstrusen Mitteln gegriffen: Sie hatten abergläubische Rituale aus grauester Vorzeit wiederholt, um einen Dämon zu beschwören oder um wenigstens eine Tür zwischen den Dimensionen zu öffnen, durch die sie der beklemmenden Ausweglosigkeit des Schiffes entkommen konnten.
Damit hatten sie tatsächlich Erfolg gehabt: Der Dämon war zwar nur unser alter Globetrotter Paul E. Pop gewesen, der nun verzweifelt auf der Prometeus festsaß. Aber acht Fidelistas war es schließlich gelungen, das Schiff irgendwie zu verlassen. Wo sie nach ihrer Flucht gelandet waren, wusste niemand: Das seltsame Portal, das sich durch die alten Formeln öffnen ließ, war vollkommen unerechenbar. Und schlimmer noch: Es hatte inzwischen ein bedrohliches Eigenleben entwickelt. Obwohl die Fidelistas sich abgesetzt hatten, rissen die seltsamen Ereignisse nicht ab. Unser Mann aus dem Jenseits wurde von düsteren Vorahnungen und seltsamen Missgeschicken verfolgt. Und sogar der eisgraue, nüchterne Kapitän Humbertius war zu dem Schluss gekommen, dass irgendetwas Fremdes durch sein Schiff geisterte. Am Ende des letzten Kapitels hatte sich die Ahnung in Gewissheit verwandelt: In einer der großen Schleusen tauchte eine schemenhafte, verwaschene Gestalt auf.