Wir wären eindeutig besser dran, wenn sich die Zeit genauso einfach erklären ließe, wie eine Fahrradklingel und der Raum - also das bekannte Universum - eine Kantenlänge von 6 Millionen Kilometern hätte. Dahinter befindet sich dann nichts weiter als fluffiges Verpackungsmaterial, das keiner weiteren Erforschung wert ist.
Aber in Wirklichkeit sind Raum und Zeit unendlich verbogene, komplizierte Dinge, die wir noch immer nicht so recht begriffen haben. Anderswo ist das ganz natürlich anders: Anderswo hat man bereits handliche kleine Geräte gebaut, die einen - schwuppdiwupp! - aus dem normalen Leben reißen und in ein weit entfertes Universum katapultieren können. Um genau zu sein: Dieses Universum ist meist gar nicht so weit entfernt, es ist eigentlich ganz nah - aber genau so etwas macht Raum und Zeit eben so komplieziert.
Paul E. Pop hat's jedenfalls - nach seinem Beitrag zum Wettbewerb “Reifere Jugend forscht auch” - auf die Prometeus verschlagen: Das stolze Schiff für den ersten Besiedlungsversuch eines erdfernen Planeten in einem anderen Sonnensystem. Die Passagiere mögen zwar technisch höchst fachkundige Astronauten sein, aber von 'Raum und Zeit' haben auch sie keine Ahnung. Einige von ihnen - die Fidelistas - haben sogar, aus Langeweile oder ernster Sorge über den Zustand ihres Schiffes, damit begonnen, alte, abergläubische Rituale nachzuspielen - und damit schlagen sie ahnungslos Löcher in ihr Kontinuum: Löcher, durch die allerlei Dinge und Personen auftauchen und wieder verschwinden.
Unser Mann aus dem Jenseits wird hineingesaugt; acht besonders entschlossene Fidelistas verschwanden durch eins dieser Dimensions-Portale. Es scheint an Bord zu spuken; seltsame transparente Gestalten geistern herum, und der Aberglaube schlägt Purzelbäume. Nach allem, was in diesen Wochen an Bord des riesigen Schiffes passiert war, solte man meinen, dass die Prometianer ihre folgenschweren Zeremonien abbrechen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Gefolgschaft der Wundergläubigen wächst, und ein paar machtbesessene Taktiker rufen zu einer letzten Schlacht zwiaschen Gut und Böse auf, die geschlagen werden muss, bevor das Schiff das gelobte Land - sprich: den fernen Planeten - erreicht.
Paul steht für diese Eiferer bedauerlicherweise auf der “bösen” Seite, und er kann nur darauf hoffen, dass es seinem Raum- und Zeitkundigen Freund Jacques Flostre endlich gelingt, ihn aus diesem Schiff und diesem Universum zu befreien. Am Ende des letzten Kapitels allerdings musste unser Held einen herben Rückschlag vegstecken: Irgendwie war es den Fidelistas bei einem ihrer Rituale gelungen - Rita durch die Dimensionen zu ziehen. Gegen ein Wiedersehen hatte er zwar nichts einzuwenden, aber er hätte das lieber in unserer Welt erlebt.