James T. Kirk oder Captain Picard werden mal behaupten, dass der Weltraum ein gefährlicher Ort wäre. Aber sie meinen damit unbekannte Lebensformen, hinterhältige Nebel und feindselige Planeten. Bei der Reise der Prometeus dagegen waren alle Probleme hausgemacht. Das Schiff, das die ersten menschlichen Siedler auf einen fernen Planeten bringen sollte, stand nach 26 Jahren Reise vor einer ernsthaten Zerreißprobe. Zum einen war die Prometeus nach ihrem überlagen Flug total marode: Systeme versagten, Vorräte waren erschöpft und Ersatzteillager waren geplündert. Zum anderen war unter den 130 Sternenreisenden ein verbiesterter und bedrohlicher Kampf um Macht und Glauben ausgebrochen: abergläubische Dämonenbeschwörer und nüchterne Wissenschaftler; pedantische Raumfahrer und chaotische Passagiere; Optimisten und Machtpolitiker standen sich - in wechselnden Allianzen - gegenüber.
Und obendrein spukte es auf der Prometeus: Ohne genau zu wissen, was sie eigentlich taten, pfuschte die kleine Gemeinschaft der Fidelistas an den Ventilen von Raum und Zeit herum. Mit ihren seltsamen alten Ritualen hatten sie Löcher in ihre gewohnten Dimensionen gerissen, und so war denn Paul E. Pop unfreiwillig an Bord des Schiffes gelangt. Genau so waren wenigstens acht der Sternenreisenden spurlos verschwunden. Und so hatten die Fidelistas schließlich auch Rita an Bord geholt.
Ein Wiedersehen unserer beiden Helden hatte es vorläufig jedoch noch nicht gegeben. Während sich Paul noch frei an Bord bewegen konnte, hatte man Rita irgendwo versteckt. Wenn sie sich begegnen sollten, so hatte der 'Erbe der Prophetin' behauptet, würden sie ihre magischen Kräfte einsetzen, um die heilige Reise der Prometeus zu beenden. Natürlich war das blanker Unfug - das wusste auch Praefektor Oshan, der beschlossen hatte, sich zum neuen Anführer der Sternenreisenden zu machen. Aber seine Behauptungen erfüllten ihren Zweck: Die Hysterie an Bord wuchs, und die 'Fidelistas' hatten immer größeren Zulauf.
Man kann sich wahrscheinlich ausmalen, dass unser Held schäumte und kochte, als er erfuhr, dass man nun auch seine Freundin auf dem riesigen Schiff festgesetzt hatte. Und natürlich war er wild entschlossen, Rita zu befreien. Wutschnaubend stapfte er durchs Schiff, schnappte sich die zwölfjährige Santhema und ihren Feund Malachias, die anscheinend wussten, wo Rita gefangengehalten wurde. Aber Praefektor Oshan war ein weiteres mal schneller: Im Halbdunkel verlassener, leerer Lagerhalten, blickten Paul und seine beiden Begleiter nur in kalt glänzende Waffenmündungen.