Praefektor Oshan war bestimmt nicht zufrieden mit seinem Leben. Gemeinsam mit seiner Frau Leonida hatte er sich, in einer technisch weit fortgeschrittenen Welt, für das bis dahin wohl größte Abenteuer aller Zeiten angemeldet: Für die Reise mit der Prometeus, einem rieisgen Sternenschiff, das mit hundert Siedlern an Bord die erste menschliche Kolonie außerhalb des Sonnensystems begründen sollte. Doch statt - wie geplant - nach acht Jahren einen bewohnbaren Planeten zu erreichen, war die Prometeus nun schon 26 Jahre unterwegs. Leonida war bereits bei der ersten technischen Krise, bei einem Zusammenbruch der Sauerstoffversorgung, tragisch ums Leben gekommen.
Praefektor Oshan hatte sich danach - zusammen mit den anderen Raumfahrern, Technikern und Offizieren - immer weiter zurückgezogen, und war lange Zeit eher unauffällig und wortkarg geblieben. Aber offensichtlich hatte er immer noch Ambitionen: Nachdem eine abergläubische kleine Gruppe begonnen hatte, mit überlieferten Ritualen allerlei seltsame Dinge an Bord auszulösen, hatte Oshan seine Chance gewittert, aus dem Schatten herauszutreten und seine Führungsrolle bei der Kolonisation der Neuen Welt anzumelden. Immerhin beriefen sich ja diese Fidelistas auf die letzten Aufzeichnungen seiner Frau Leonida.
Mit einer gehörigen Portion Ehrgeiz, geschickten Manipulationen und gekonnt eingesetzter Rhetorik, schwang sich Oshan zum Anführer einer geistigen und religiösen Erneuerung auf. Fast die Hälfte der Sternenreisenden glaubte - wenigstens vorübergehend - an den von ihm propagierten letzten Kampf zwischen Gut und Böse und an die überraschend aufgetauchten neuen Prophezeiungen seiner verstorbenen Frau. Das erste Opfer von Oshans Intrigen sollte Paul E. Pop werden, der durch die magisch-physikalischen Experimente der Fidelistas unfreiwillig auf das Schiff geholt worden war. Auch das kleine Rettungskommando unseres Helden - bestehend aus Jacques Flostre und Rita Stefanidis - war dem ehrgeizigen Praefektor bei seinen Plänen im Weg.
Einen - ganz entscheidenden - Faktor hatte er dabei jedoch nicht einkalkuliert: Das “Dämonentor”, das die Geisterbeschwörer geöffnet hatten, funktionierte tatsächlich, und auch Oshan hatte sich nie die Mühe gemacht, zu verstehen, was dabei eigentlich passierte. Der einzige auf der Prometeus, der sich wirklich mit solchen Schleichwegen zwischen Raum und Zeit auskannte, war der ehrenwerte Professor Jacques Flostre, und ausgerechnet den wollte Praefektor Oshan gerade zum universellen Sündenbock machen. Flostre, Rita und Paul - so wollte Oshan seinen Mitreisenden weismachen - wären blinde Passagiere, hinterhältige Spione, die verhindern wollten, dass die Prometeus ihr großes Ziel erreichte.