Jahrtausendelang dämmerte Tschib-Halku Ma in einem tiefen Dornröschenschlaf. Die letzten Bewohner der “weißen Stadt am Meer” hatten dafür gesorgt, dass ihre Fluchtburg unter Tonnen von Erdreich und Gestein begraben worden war. Danach hatte es nicht mehr, als ein paar dunkle, unglaubwürdige Legenden über diese Metropole am Rande des zentralsibirischen Berglands gegeben. Ein Drache - so hieß es - sollte diese Stadt vor ihren Feinden geschützt haben; stolze Schiffe wären vom Hafen aus um die ganze Welt gesegelt - und das zu einer Zeit, als der Rest der Menschheit noch ungewaschen und in Felle gekleidet darüber nachdachte, wie man ein Rad konstruiert.
In diesem Sommer allerdings war es vorbei mit der Stille: Gleich drei Expeditionen waren unterwegs, um den Spuren nachzugehen - alle auf den Weg gebracht durch geheimnisvolle Tipps aus der “Dunklen Zone” - der für uns unsichtbaren Schwesterwelt, in der Fabelwesen - Drachen, Einhörner und Elfen - zu Hause sind. Am weitesten waren dabei Paul E. Pop, Rita Stefanidis und ihr Freund Professor Flostre gekommen. In der Gegenwart hatten auch sie zwar nicht mehr entdecken können, als einen langen, scheinbar nutzlosen Tunnel unter den Hügeln. Aber sie besaßen einen so genannten Quanten-Esel: Ein unscheinbares, außerirdisches Gerät, das in der Lage war, die gewohnten Grenzen von Raum und Zeit zu überwinden.
Ein paar banale Zufällen hatten diesen Apparat in die Hände des Professors gespielt, und nach einer entnervend langen Bastelei, hatte er geglaubt, die Funktionen der kleinen Kiste im Griff zu haben. Aber das war offensichtlich eine Illusion: Bei ihrer Erkundung des sibirischen Tunnels entwickelte der Quanten-Esel ein ungesundes Eigenleben: Paul, Rita und Jaques wurden wenigstens 15.000 Jahre zurück in die Vergangenheit geschleudert und erlebten - im Zeitraffertempo - die Gründung, Entwicklung und Blüte der “weißen Stadt am Meer”.
“Unfassbar,” war eines der oft wiederholten Worte des Professors. Die Yeovilianer, die er für ein weises, friedfertiges Volk gehalten hatte, waren nicht mehr als skrupellose Zyniker, die ihre grandiose Hochkultur allein der Tatsache verdankten, dass es ihnen gelungen war, die Wesen aus der Dunklen Zone unter ihre Kontrolle zu bringen. In Tschib-Halku Ma war es ein Drachenpärchen gewesen, das die Überlegenheit des alten Volkes zu spüren bekam. Mit Feuerkugeln und einem silbernen Käfig wurde einer der beiden Drachen gefangen genommen. Wenn er seine Gefährtin befreien wollte, dann musste der andere Drache kooperieren und ihnen beim Bau der Stadt helfen. Aus hundert wurden für ihn bald tausend im Dienste der Stadt. Tschib-Halku Ma blühte, und Kyriaku war nicht mehr als ein Sklave der selbstherrlichen Yeovilianer.