Gab es doch noch Hoffnung für den jungen Paul E. Pop? Zwei Jahre nachdem er sich seine erste eigene Wohnung eingerichtet hatte, war unser Mann aus dem Jenseits bankrott. Sein Konto war gesperrt, sein Telefon wurde bereits monatsweise abgeschaltet, und selbst seine stinkreiche Tante Margarethe wollte ihm nicht mehr unter die Arme greifen. Kein Wunder auch: Paul war der Meinung, dass Arbeit weit unter seiner Würde war. Während sein Leben immer löchriger wurde, wuchsen seine Träume immer weiter in unerreichbare Höhen: Starmusiker, Bestseller-Autor, Chef einer afrikanischen Ein-Mann-Airline, Café-Besitzer in Casablanca: Das wären die Dinge gewesen, für die sich unser Held begeistern konnte.
Es war schließlich Georg gewesen, der wütende Philosoph und Computer-Narr aus dem Seitenflügel, der Paul - quasi in letzter Minute - auf ein anderes Gleis schob. Er vermittelte dem Mann aus dem Jenseits einen durchaus lukrativen und faszinierenden Job beim alternden Filmsammler Manfred Ziemann. Paul hatte die ehrenvolle Aufgabe eine der größten privaten Sammlungen Deutschlands zu katalogisieren und dabei die Möglichkeiten einer damals neuartigen Computer-Software zu erproben. Und das Unglaubliche passierte: Zum ersten mal in seinem Leben ging unser Held einer geregelten Arbeit nach und hatte obendrein noch Spaß dabei. Allerdings: Bei dieser Tätigkeit wuchs auch zum ersten mal sein Fernweh. Statt sich weiter um seine Traumkarriere als Musiker zu kümmern, hockte er in seiner Freizeit in Ziemanns kleinem Privat-Kino und inhalierte mit wachsender Begeisterung Dokumentationen und Spielfilme aus fremden Ländern und Zeiten.
Mitte der Achtziger kehrte Paul seiner Heimatstadt schließlich den Rücken, und er hatte schon vorher - mit wachsender Begeisterung - von einem Leben in einem anderen Land phantasiert. Aber das war sicherlich nicht der einzige Grund, warum er sich damals so abrupt und geheimniskrämerisch absetzte. Er hatte sich damals wirklich bemüht, alle Spuren zu verwischen, die er in Berlin hinterlassen hatte: Nicht einmal Fotos von ihm waren zurück geblieben. Es war fast so, als ob es ihn nie gegeben hätte. Was steckte hinter dieser Flucht?