Das Leben war angenehm geworden, seitdem Glenn und seine Schwester Anabel im Frühjahr die Angelina übernommen hatten. Die betagte Segelyacht schien ihnen Glück zu bringen. Bis zum Tag ihrer unerwartete Erbschaft waren die beiden jungen Engländer graue Mäuse gewesen - zwei, die man lieber nicht zu einer Party einlud, mit denen man am besten gar nicht gesehen wurde. Diese beiden notorischen Langweiler hatten sich plötzlich in Sonntagskinder verwandelt. Bei ihrer unbedarften Atlantik-Überquerung hatten sie anderthalb Millionen Dollar auf ihrem Schiff entdeckt; Regenschauer und Stürme hatten einen Bogen um sie gemacht, und fast ohne ihr Zutun, war die Angelina schließlich in einen idyllischen kleinen Fischerort gesegelt, der dem Paradies für Glenn und Anabel verblüffend nahe kam.
Man hatte ihnen zwar keine Blumenkränze um den Hals gelegt und keine Lieder gesungen, als sie an Land gegangen waren. Aber die Einwohner überschlugen sich dennoch vor Freundlichkeit: Dunkelhäutige Schönheiten umschwärmten den schlaksigen Glenn; Anabel wurden Heiratsanträge gemacht und der Barkeeper eines traumhaften Strandrestaurants hatte sogar einen neuen Cocktail nach ihr benannt. Besser konnte das Leben gar nicht mehr werden, und als man ihnen dann noch anbot, ein altes Plantagengrundstück über einem schneeweißen Bilderbuchstrand zu kaufen, waren die beiden durchaus interessiert. Nur ein paar unbedeutende Kleinigkeiten trübten das vollkommene Glück des Geschwisterpaars: Ein alter, offenbar halb-verrückter Mann hatte mit einer Pistole auf sie geschossen und dabei etwas von “einem Teufel” gemurmelt. Aber er hatte sie nicht getroffen und keine zwei Tage später war er selber gestorben - unter einigermaßen seltsamen Umständen, aber das brauchte die beiden jungen Segler nicht zu interessieren.
Dann waren da noch Paul E. Pop und Rita Stefanidis - ein anfangs ganz reizendes Paar, das das Old Pirate's Inn aufgebaut hatte, von dem sie sich ein paar Insiderinformationen überCharlotteville und seine Bewohner erhofften. Glenn und Anabel hatten diese beiden sogar zu einem kleinen Nachmittagstörn auf ihre Yacht geladen - aber plötzlich war alles schief gelaufen, was schieflaufen konnte: Die Angelina war in Regenfronten und Nebelbänke gelaufen; der Motor hatte ausgesetzt und eine ganze, lange Nacht lang war das Schiff orientierungslos über das Meer getrieben. Rita und Paul hatten ihnen merkwürdige Fragen gestellt - über die Vergangenheit des Schiffes und über die merkwürdigen Geräusche und Schatten die bisweilen durch das Schiff geisterten: Fragen, die sie lieber nicht beantworten wollten. Sicherlich: Da war etwas auf der Angelina - etwas Geheimnisvolles, Düsteres. Aber solange es Glenn und Anabel nur Glück brachte, war das doch vollkommen in Ordnung.