Anfang der Dreißiger Jahre musste man sich mindestens einen halben Tag Zeit nehmen, wenn man von Tobagos Inselhauptstadt Scarborough in den Fischerort Charlotteville reisen wollte. Dort allerdings befand sich eins der jüngsten, internationalen Unternehmen der Insel: Zwei Engländer hatten den Doubletree-Shipyard gegründet - eine kleine Werft, die eigentlich ganz exklusive Segelyachten bauen wollte. Aber mehr als drei liefen dort nicht vom Stapel. Erst machte die Weltwirtschaftskrise alle hochtrabenden Pläne zunichte, und dann war alles - buchstäblich - wie verhext.
Als 1934 die “Tobago Princess” gerade fertiggestellt war, wurde die Werft von einem mysteriösen Wirbelsturm zerstört, und danach warfen Peter Buchannon und Henry Whitfield entnervt das Handtuch und kehrten in ihre Heimat zurück. Die “Tobago Princess”, die später in “Angelina ”umgetauft wurde, aber segelte um die Welt, wurde irgendwann mit einem Motor ausgerüstet und trotzte allen Stürmen. Das Boot schien unverwüstlich und hatte ein geheimnisvolles Eigenleben.
Als im Frühjahr die jungen Engländer Glenn und Anabel das Schiff übernahmen, segelte die Yacht ohne ihr Zutun zielstrebig in die Bucht zurück, an der sie auf Kiel gelegt worden war. Die beiden Sonntagssegler brauchten sich nicht zu beschweren: Ihnen brachte die Angelina nichts als Glück. In einem versteckten Kabinett an Bord hatten sie anderthalb Millionen - immer noch gültige - US-Dollar entdeckt, und in Charlotteville riss man sich förmlich danach, in ihrer Nähe zu sein.
Aber der “gute Geist” der Angelina hatte auch seine dunklen Seiten. In dem englischen Yachthafen, wo die Angelina gelegen hatte, bevor Glenn und Anabel mit ihr aufgebrochen waren, hatte es kurz vor ihrer Abreise zwei seltsame Todesfälle gegeben; und in Charlotteville starb kurz nach ihrer Ankunft der ehemalige Lehrer Miles Abadon, nachdem er behauptet hatte, dass der Teufel an Bord des Schiffes sei. Er war mit dieser Überzeugung nicht der einzige.
Paul E. Pop, Rita Stefanidis und ihr Freund Professor Lou hatten ein paar letzte Zeugen vom Bau des Schiffes aufgespürt, und jeder von ihnen berichtete von merkwürdigen, unheimlichen Dingen, die sich damals abgespielt hatten. Im Mittelpunkt stand immer die Shango-Frau Orula, eine durchaus erfolgreiche Kräuterheilerin und Priesterin in einem alten afro-karibischen Kult. Ausgerechnet ihre Tochter hatte versucht mit einem der englischen Werft-Besitzer anzubandeln, doch irgendwann war sie einfach verschwunden, und ihre Mutter war fortan eine gebrochene Frau. Fast alle der alten Herrschaften, die sich noch an diese Zeit erinnern konnten, sprachen von einem “Fluch, der über der Segelyacht lag” - und der offenbar immer noch seine Opfer forderte.