Paul E. Pop, Rita Stefanidis und ihr Freund Lou Ranglin waren tatsächlich als Exorzisten unterwegs: Seit mehr als 70 Jahren trieben gleich zwei unerfreuliche Geister auf der Segelyacht Angelina ihr Unwesen. Nummer eins war Fiona - beim Stapellauf des Schiffes die Teenager-Diva von Charlotteville, grimmig entschlossen, das Herz eines englischen Werft-Eigners zu erobern: So grimmig, dass sie nicht davor zurückschreckte, ein düsteres Shangó-Ritual durchzuführen, das sie in den okkulten Schriften ihrer Mutter entdeckt hatte. Und so war Nummer Zwei an Bord gekommen: Marduk, ein waschechter Dämon, den schon die alten Babylonier gefürchtet hatten. Aber er war in die Jahre gekommen, müde, verbittert und nur übereifrig, wenn es darum ging, tödliche Angriffe gegen vermeintliche Feinde der Yacht zu starten.
Seit Glenn und Anabel die Yacht übernommen und aus einem jahrelangen Dornröschen-Schlaf erweckt hatten, waren bereits drei Menschen ums Leben gekommen, und Professor Lou hatte mehrere Tage im Koma gelegen. Das Londoner Geschwisterpärchen dagegen surfte auf einer Welle des Glücks, seitdem sie die Angelina geerbt hatten. Anderthalb Millionen Dollar hatten sie auf dem Schiff entdeckt; alle wollten ihre Freunde sein, und in Charlotteville war man begierig, ihnen bereits ein Traumgrundstück am Pirate's Bay verkaufen, wo die beiden tatsächlich ein karibisches Restaurant eröffnen wollten. Das war aber nur einer der Gründe, warum Paul und Rita dem Spuk ein Ende setzen wollten. Nachdem sie sich dem Glück der jungen Engländer in den Weg gestellt hatten, lebten sie in der ständigen Gefahr von Marduks Rache getroffen zu werden.
“Wenn es keine Yacht mehr gibt, dann gibt es auch keine Yacht-Besitzer mehr,” hatte Professor Lou gefolgert. Und wenn es keine Besitzer gab, dann gab es auch niemand, dem diese beiden Schiffs-Geister dienen mussten. Sie wären frei und dürften endlich dahin zurückkehren, wo sie ein ruhiges und artgerechtes Dämonenleben führen könnten. So hatten Lou, Paul und Rita einen verwegenen Plan ausgeheckt, um die Angelina zu versenken, ohne sich ihr allzusehr zu nähern.
Mit großem Aufwand hatten sie ein Modellflugzeug organisiert, das - mit Brandsätzen ausgestattet - auf die Yacht stürzen sollte. Das mit dem “Stürzen” funktionierte auch ganz gut; das mit dem “Brennen” allerdings nicht. Aber mit dieser verrückten Aktion hatten die drei natürlich erreicht, dass Marduk nun hellwach war und sich ganz auf unsere Abenteurer konzentrierte. Sie wussten, dass der Dämon die Macht hatte, Menschen zu töten, und ihre einzige Hoffnung waren nun die kleinen Amulette, die ihnen Lous Mutter um den Hals gelegt hatte - eine nicht wirklich kompetente Shango-Frau.