Vor über siebzig Jahren hatte die junge Fiona ein finsteres Ritual nachgespielt, das sie in den Schriften ihrer Mutter entdeckt hattee. Eigentlich wollte sie damit nur dafür sorgen, dass sich der englische Werfteigner Peter Buchannon hoffnungslos in sie verliebte, doch stattdessen rauschte ein längst ausgemusterter und ziemlich fieser Dämon auf die gerade fertiggestellte Segelyacht. Fiona kam bei dieser Zeremonie ums Leben, und ihre Seele musste fortan - als Junior-Partnerin des alten Marduk - über das Schiff spuken, seinen Eignern Glück bringen und ihre Feinde unschädlich machen.
Für letzteres war Marduk zuständig: Das unsichtbare, lautlose Töten von Menschen war das einzige, was ihm an diesem Job Spaß machte. Und als ein englisches Geschwisterpaar im Frühling die Angelina übernommen hatte, die eigentlich schon fast stillgelegt worden war, ging der Spuk von neuem los. Drei unschuldige Menschen starben, ein vierter war tagelang bewusstlos. Und schließlich schien sich Marduks Zorn ganz auf Paul und Rita zu konzentrieren.
Unsere beiden Helden hatten die Nase gestrichen voll von diesem bedrohlichen Spuk: Die Angelina war nach Charlotteville zurückgekehrt - an den Platz, an dem sie 1934 vom Stapel gelaufen war, und das unverschämte Glück von Glenn und Annabel hatte ihren Ort vollkommen aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie sahen nur einen Weg, den bedrohlichen Zauber zu beenden: Die Yacht Angelina musste zerstört werden: Schnell, gründlich und endgültig. Wenn es kein Schiff mehr gab, wären Fionas Seele und der Dämon Marduk endlich frei, und ihre beiden Schutzbefohlenen würden sich auf das reduzieren, was sie tatsächlich waren: Zwei eigentlich ziemlich farblose junge Engländer.
Gemeinsam mit ihrem Freund Lou Ranglin hatten unsere beiden Abenteurer versucht, einen Brandsatz auf der Angelina zu zünden, aber ihr Anschlag war kläglich gescheitert. In einem zweiten Anlauf waren sie selbst noch einmal zum Schiff geschwommen, hatten die Ankerleine gekappt und ein Feuer gelegt. Wenn dieser Plan aufging, würde die Angelina irgendwo nördlich von Tobago versinken. Aber Glenn und Anabel wollten natürlich nicht tatenlos zusehen, wie ihr kostbarer Schatz in Flammen aufging: In einem Schlauchboot waren sie der - inzwischen - brennenden Geister-Yacht dicht auf den Fersen, während Paul und Rita nun ein ganz anderes Problem hatten. Sie waren unbemerkt von Bord gegangen, während das Feuer bereits hell loderte und unter Deck ein letzter schrecklicher Kampf zwischen den beiden Schiffs-Gespenstern tobte. Paul und Rita waren weit von der Küste entfernt; die Strömung lief gegen sie - und sie waren erschöpft.