Vor mehr als 75 Jahren gab es noch keine 'Windward Road' auf Tobago - keine gut ausgebaute Straße, mit der man den Fischerort Charlotteville, im äußersten Nordosten der Karibikinsel erreichen konnte. Dennoch beschlossen damals zwei Engländer dort eine kleine, exklusive Bootswerft zu errichten. Aber ihr Projekt stand unter keinem guten Stern: Zuerst verhinderte die Weltwirtschaftskrise, dass sich ihre Auftagsbücher füllten. Und schließlich wurde der Doubletree-Shipyard 1934 von einem Hurrican zerstört. Ganze drei Schiffe waren dort - in sechs Jahren - auf Kiel gelegt worden, und über dem letzten - über der heutigen “Angelina” - lag obendrein noch ein Fluch: Das zumindest behauptete die Shango-Priesterin Shabyla, als die Yacht vollkommen unerwartet in den Ort zurückgekehrt war. Und Miles Abadon, der ehemalige Dorflehrer und einzige Zeitzeuge der alten Geschehnisse, kramte mit zitternden Händen einen Revolver heraus, gab zwei schlecht gezielte Schüsse auf die neuen Eigner des Schiffes ab und murmelte dabei etwas vom “Teufel”, der an Bord wäre. Glenn und Anabel kamen mit dem Schrecken davon, aber wenig später war Miles Abadon tot.
Es ging nicht mit rechten Dingen zu, seit die Yacht nach Charlotteville zurückgekehrt war. Das bekam auch Paul E. Pop zu spüren, als er dem Schiff einen nächtlichen Besuch abstattete. Seltsame Geräusche hatten ihn begleitet, als er versucht hatte, ein paar der alten Logbücher in seinen Besitz zu bringen. Am Ende hatte er sich nur drei der alten Kladden einstecken können, bevor er panisch über Bord gesprungen war. Je mehr Informationen Paul, Rita und ihr Freund Professor Lou Ranglin zusammentrugen, desto rätselhafter wurde die Geschichte.: Kurz vor der Jungfernfahrt der Angelina hatte Peter Buchannon - einer der beiden Gründer der Doubletree-Werft - eine Affäre mit der Tochter von Orula gehabt, der eigenwilligen und streitbaren Kräuterfrau, der unheimliche Kräfte nachgesagt wurden. Die junge Fiona war nie wieder gesehen worden, aber das Schiff, das zu dieser Zeit gebaut worden war, besaß seitdem einen unerklärklärlichen Zauber.
Bester lebender Beweis waren Glenn und Anabel - die beiden jungen Engländer, die die Yacht vor rund einem halben Jahr geerbt hatten: Sie hatten nicht die geringste Ahnung, wie man segelt, aber dennoch hatten sie eine fast traumhafte, ruhige Reise über den Atlantik hinter sich. Unterwegs hatten sie sogar anderthalb Millionen US-Dollar auf ihrem Boot entdeckt und nun hatten sie spontan beschlossen, sich in Charlotteville niederzulassen. Der ganze Ort lag ihnen schließlich zu Füßen. Alle wollten an der unglaublichen Glückssträhne der seltsamen Geschwister teilhaben.