Vor sieben Jahren wurde der damals gerade ausgelernte Teenager
Spencer Willcox Augenzeuge einer archäologischen Sensation: Im
Regenwald der verschlafenen Karibikinsel St. Vincent war sein
Patenonkel Cecil Hammond zusammen mit dem Archäologen Dr. Winston und
einem ominösen Joe Doherty auf einen Maya-Tempel gestoßen.
Phantastisch, denn außerhalb ihres Kernlands in Mittelamerika hatte
das alte Volk nie irgendwelche Spuren hinterlassen.
Hammond jedoch beschloss, diese Entdeckung nicht an die “große
Glocke” zu hängen. Stattdessen sollte dieser Tempel ein Geschenk
und ein Ansporn an seinen jungen Schützling werden. Wenn Spencer ein
ordentliches Studium absolvierte, dann sollte er - am Ende seiner
Ausbildung - der glorreiche Entdecker dieser Anlage werden. Der
freigelegte Eingang wurde also wieder zugeschaufelt und das
vierköpfige Team wollte nach Europa zurückkehren. Aber anscheinend gab
es dabei Unstimmigkeiten: Nur drei der Expeditionsteilnehmer kamen in
England an. Dr. Winston - so hieß es später - war bei einem tragischen
Badeunfall auf Barbados ums Leben gekommen. Eine glatte Lüge, wie sich
sechs Jahre später herausstellte.
Als Spencer Willcox - wie geplant - an den Fundort zurückkehrte,
entdeckte seine kleine Truppe den Leichnam des verschollenen
Wissenschaftlers in der “Inneren Kammer” des Tempels: ganz
offensichtlich ermordet. Zu den Teilnehmern dieser zweiten Ausgrabung
auf St. Vincent gehörten denn auch unser Held Paul E. Pop und seine
Freundin Rita Stefanidis, und sie gerieten prompt in einen
regelrechten Strudel seltsamer, bedrohlicher und folgenschwerer
Ereignisse. Der vermeintliche Maya-Tempel - so stellte sich heraus -
war eine einzige große Fälschung. Irgendwer hatte - vor dem letzten
Ausbruch des Soufrieré-Vulkans einige Maya-Artefakte auf einem viel
schlichteren, indianischesn Monument drapiert. Der Leichnam des Dr.
Winston verschwand schon einen Tag nach seiner Entdeckung, und
schließlich wurden unsere beiden Abenteurer zum Ziel einer Blasrohr-
Attacke.
Es war ganz klar: Irgendwer in dem kleinen Expeditionsteam wollte mit
allen Mitteln verhindern, dass der alte Mordfall und die Umstände, die
zur Entdeckung des Tempels geführt hatten, noch einmal untersucht
wurde. Dabei war Spencer Willcox ebenso verdächtig, wie der seltsame
Dermott Weatherhill, der - wie sich herausstellte - das Faktotum von
Spencers Familie war - dem Haus des 28. Duke of Sterling. Und es sah
fast so aus, als würden die beiden ungeschoren davon kommen, denn die
Studenten hatten sich auf einen Kuhhandel mit ihrem zwielichtigen
Team-Leiter eingelassen. Um wenigstens mit der Entdeckung einer
karbischen Kultstätte zu glänzen, hatten sie beschlossen, nichts von
dem unheimlichen Leichen-Fund in der Gruft zu verraten.