Vor sieben Jahren wurde auf der kleinen Karibik-Insel St. Vincent der
britische Archäologe Christopher Winston ermordet. Seine drei
Mitreisenden behaupteten, er wäre beim Schwimmen ins Meer umgekommen.
Die Ermittlungen wurden eingestellt. Im letzten Herbst jedoch kam die
Wahrheit ans Licht: In der gut versteckten Inneren Kammer einer
karibischen Kultstätte wurden die sterblichen Überreste von Dr.
Winston entdeckt.
Aber auch dieses mal schien der Hauptverdächtige ungeschoren davon zu
kommen. Der Leichnam des Engländers verschwand keine 24 Stunden nach
seiner Entdeckung, und die 25 Studenten der 'University of Scotland',
die das steinerne Bauwerk freigelegt hatten, beschlossen nichts von
ihrem gruseligen Fund zu berichten. Eine polizeiliche Untersuchung
ihrer archöologischen Entdeckung hätte noch ganz andere Fragen und
Ungereimtheiten aufgeworfen - und so konnte Spencer Willcox
unbehelligt in seine Heimat zurückkehren - der einzige, der
nachweislich an beiden Expeditionen teilgenommen hatte und der am
meisten vom Tod des alte Archäologen profitierte.
Die einzige, die sich nicht mit dieser Affäre zufrieden geben wollte,
war Rita Stefanidis. Sie - und ihr Freund Paul E. Pop - hatten als
Beobachter an der jüngsten St.-Vincent-Expedition teilgenommen, und
sie war - über alle Maßen - empört, dass dieser Mordfall ein weiteres
mal unter den Teppich gekehrt werden sollte. So reiste sie - mit
unserem Helden im Schlepptau - nach Oxford, um die Spur dieser
vertrackten Geschichte aufzunehmen.
Aber die Sache wurde immer komplizierter: Da war zum Beispiel die
Witwe des verstorbenen Forschers. Kurz nach dem Tod ihres Mannes hatte
sie noch alles in Bewegung gesetzt, um sein mysteriöses Verschwinden
aufzuklären. Aber nun wollte sie nichts von den neuen Erkenntnissen
wissen. Paul und Rita wurden zum Opfer eines dreisten Überfalls, mit
dem man sie eindringlich warnen wollte, der Affäre Winston weiter nach
zu gehen. Und da waren die Verwicklungen um die Tempelanlage, die kurz
zuvor auf St. Vincent freigelegt worden war: In den frühen Sechzigern
hatten zwei seltsame Vögel einige Fundstücke der Maya gestohlen und
auf die 3000 Kilometer entfernte Karibik-Insel gebracht. Aus bisher
völlig unbekannten Gründen war der Kariben-Tempel mit diesen
mittelamerikanischen Artefakten geschmückt worden, so dass der
Eindruck entstehen musste, dass die alten Maya sich auf den Antillen
niedergelassen hätten. Was sie mit dieser Fälschung bezweckt hatten,
blieb vorerst unklar. Ein Ausbruch des Soufrieré-Vulkans hatte den
Tempel jedoch - bis zu seiner jüngsten Entdeckung - unter Lava-Massen
begraben. Rita jedoch war zuversichtlich, dass sie die Zusammenhänge
zwischen alledem aufdecken könnte.