Es wurde Ernst
für unsere Helden Paul E. Pop und Rita Stefanidis: Die
merkwürdige und beunruhigende Al-Qabú-Bruderschaft hatte
sie gefangenen genommen und in ihrem unterirdischen Hauptquartier in
einem Kairoer Vorort festgesetzt. Von einer unscheinbaren Tiefgarage aus
öffnete sich ein gut verstecktes Labyrinth, das bis in das Allerheiligste
dieser alten Sekte führte: In die unterirdische Säulenhalle,
in der man sich auf die Rückkehr der alten Götter Ägyptens
vorbereitete. Paul und Rita sollten - sozusagen als Maskottchen - dabeisein,
denn die Al-Qabú-Leute hielten sie für die vorhergesagten Botschafter,
die die Götterdämmerung ankündigen würden. Mit einer
- an Fanatismus grenzenden - Beharrlichkeit waren unsere zwei Abenteurer
in die alte Prophezeiung hineingezogen worden, und was wirklich hinter
dieser ganzen Geschichte steckte, interessierte die Sektierer nicht im
Geringsten - nicht einmal die Gebieterin, die vielleicht die Reinkarnation
der Katzengöttin Bastet war und tatsächlich über
einige merkwürdige Fähigkeiten verfügte.
Es war mehr, als purer Aberglaube, der
die Al-Qabú-Leute antrieb: Hinter ihrer großen Weissagung
stand vermutlich der Erzschurke Capitan Reypiedra, der zwar im Oktober
noch Paul und Rita hinterherjagte, aber irgendwie wurde er wenig später
in die Verbannung geschickt - und zwar in die Vergangenheit, ins 'Mittlere
Reich' des Alten Ägypten. Dort hatte er eine Familie gegründet,
und sein zweiter Sohn hatte versucht, ihm dieses Schicksal zu ersparen,
indem er eine Botschaft für seinen Vater in der Jetztzeit in seine
Grabkammer schreiben ließ. Damit sollte der gegenwärtige Capitan
eine Chance bekommen, seinen Widersachern entgehen, was allerdings ein
gewaltiges Zeit-Paradox heraufbeschwören würde.
Aus dieser Warnung entstand die Legende
von Al Qabú und von der Rückkehr der Götter - und tatsächlich
schien sich in der düsteren, unterirdischen Säulenhalle etwas
anzubahnen: Kurz bevor das Spektakel seinen Lauf nehmen sollte, konnten
Paul und Rita ein paar merkwürdige Gestalten beobachten, die sich
im Schutz der Dunkelheit an den großen Steinquadern zu schaffen machten,
die vermutlich die Tore ins Jenseits blockierten. Mit großen Tierköpfen
hatten sich zwei Männer als Horus und Anubis ausstaffiert,
aber noch bevor unsere Helden herausfanden, was diese Kerle vorhatten waren
sie auch schon wieder unter einem der düsteren Felsblöcke verschwunden.
Unter strenger Bewachung einiger Sektenmitglieder mussten sie die vermeintliche
Rückkehr dieser Götter abwarten, während sich die Säulenhalle
immer mehr füllte. Die Al-Qabú-Bruderschaft fieberte förmlich
ihrem Spektakel entgegen, auf das sie über 4000 Jahre gewartet hatte.