Es hätte ein ruhiger, verschlafener und ereignisloser Sommer werden
sollen - für Paul E. Pop, Rita Stefanidis und die Crew des
Old Pirate's Inn. Unser Held jedenfalls hatte vorgehabt, um
alles einen großen Bogen zu machen, das auch nur ansatzweise nach
“Abenteuer” roch. Aber nun haben wir eben doch einen neuen
Reisebericht, von unserem “Mann aus dem Jenseits”, und den
verdanken wir Emerald Lion, einem alter Freund aus Afrika, der
anscheinend ein großes Problem hatte und der Paul um Hilfe gebeten
hatte.
Der notorisch großmäulige Safariguide und Expeditionsleiter hatte sich
von einem “Freundeskreis der unabhängigen Erforschung der
Frühzeit” anheuern lassen . Dieser reichlich obskure Verein war
davon überzeugt, dass man im Norden des Kongo - im abgelegenen
Berandjoko-Tal - auf die Überreste einer zehntausend Jahre alten nicht-
menschlichen Kultur stoßen müsste. Im letzten Herbst hatte man - im
großen Stil - mit den Ausgrabungen begonnen. Und schon im März hatte man
tatsächlich etwas entdeckt. Um was es sich dabei handelte, ist bislang
unklar, denn der gut-betuchte “Freundeskreis” lässt sich
nicht gerne in die Karten gucken - und das bekam auch Emerald Lion zu
spüren, der als Mitwisser dieser Expedition unter strenger Bewachung
stand. Es war ihm zwar noch gelungen, einen Brief an unseren Helden in
die Karibik zu schmuggeln, aber als Paul und Rita zum vereinbarten
Treffen nach Brazzaville gereist war, fanden sie keine Spur von ihrem
alten Freund. Auch der lokale Vertreter der 'Emerald Enterprises' war
verschwunden, und so mussten die beiden dann eben auf eigene Faust mehr
über die geheimniskrämerischen Grabungen im Norden des Landes heraus zu
finden.
Das allerdings war wieder einmal erheblich leichter gesagt, als getan,
denn die ehemals französische Kolonie Kongo verfügt über eins der
miserabelsten Straßen- und Schienennetze der Welt. Auch die spärlichen
Flugverbindungen konnten unsere Helden nicht weiterbringen und so
heuerten sie denn den einigermaßen zwielichtigen Piloten Barri Longo an,
der immerhin noch ein bißchen vertrauenswürdiger war, als sein kleines
Flugzeug, das in einer baufälligen Garage, mitten in Brazzaville
eingemottet war. Als Startbahn diente ein holpriges Fußballfeld, und
mehreren physikalischen und mechanischen Gesetzen zum Trotz hob sich der
ausgeschlachtete Blechvogel tatsächlich in die Lüfte. Es war jedoch
einigermaßen fraglich, ob sie damit auch wirklich ihr Ziel erreichen
würden, denn die wichtigsten Instrumente in Barris Maschine fehlten oder
waren defekt, und als sie das Stadtgebiet verlassen hatten, lag über und
unter ihnen nichts, als die undurchdringliche Finsternis einer
tropischen Nacht.